Das Jubiläumsjahr begann wegen des Umbaues des Kulturhauses leider ohne den Ball der Dorfgemeinschaft. Am Abend der feierlichen Neueröffnung des Kulturhauses feierte man dort nicht nur „40 Jahre Dorfgemeinschaft Latschach“, sondern auch das zehnjährige Marktrecht der Gemeinde Finkenstein. Während des Jahres fanden noch viele Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr statt, darunter auch das zweite Volkstanzfest.
Im selben Jahr wurde auf Initiative der Dorfgemeinschaft das „Komitee zur Schaffung einer neuen Orgel für die Pfarrkirche Latschach“ gebildet, und die Volkstanzgruppe veranstaltete in der Hauptschule Finkenstein einen Tanzkurs für SchülerInnen. Von den 48 Kursteilnehmern haben bereits einige den Weg zur Volkstanzgruppe gefunden.
Die TänzerInnen nahmen in diesem Jahrzehnt erstmals an der Volkstanzeuropeade in Horsens (Dänemark) teil. Die gewonnenen Eindrücke veranlassten unsere TänzerInnen auch in den folgenden Jahren immer wieder, zu dieser einzigartigen Veranstaltung zu reisen und das gemeinsame Europa mit Gleichgesinnten zu erleben.
Die SängerInnen und TänzerInnen gingen aber auch gemeinsam auf Kulturreisen. Die Auftritte in Innsbruck bei der Kärntner Landsmannschaft und in Aichwald (Deutschland), der Partnergemeinde von Finkenstein, anlässlich des 100-jährigen Bestandsjubiläums, riefen bei allen Beteiligten viele positive Gefühle hervor. Im Juli dieses Jahres feierte unser sehr geschätzter Ehrenchorleiter Georg Kugi seinen 70. Geburtstag. Auch die folgenden Jahre waren sehr arbeitsintensiv. Hervorzuheben sind besonders die Burghofsingen der letzten Jahre 1992 (850. Wiederkehr der ersten Erwähnung von Finkenstein) und 1995. Bei letzterem wurde unter großem persönlichem Aufwand das Stück „Der hohe Gefangene auf Burg Finkenstein“ von Georg Kugi (Regie Maximilian Achatz) aufgeführt. Das Publikum war von dem brillant inszenierten Schauspiel restlos begeistert.
1995 lud die Dorfgemeinschaft ihre ehemaligen Mitglieder zu einem gemeinsamen Abend in das Kulturhaus ein. Der launige Vortrag von Friedl Staunig ist noch in lebhafter Erinnerung.
Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte war aber zweifelsohne das Jahr 1996: die Segnung der neuen Orgel in der Pfarrkirche Latschach. Das auf Anregung der Dorfgemeinschaft gegründete Orgelkomitee – und hier vor allem Georg Kugi – hat keine Mühen gescheut und alle nur erdenklichen Möglichkeiten ausgeschöpft, um dieses „Jahrhundertwerk“ in Latschach zu errichten. Die von dem Ferlacher Orgelbauunternehmen Ottitsch gebaute „Königin der Instrumente“ mit 19 Registern wurde von Bischof Dr. Egon Kapellari in einer sehr feierlich gestalteten heiligen Messe gesegnet. Am Abend lud dann der Orgelreferent der Diözese Gurk, Herr Prof. Helmuth Luksch, zu einem unvergesslichen Orgelkonzert. Die Dorfgemeinschaft will diese Orgelkonzerte auch weiterhin veranstalten. Leider hält sich das Interesse der Bevölkerung für diese Art von Musik ungerechtfertigter Weise noch in Grenzen.
Im November 1998 wurde im Kulturhaus mit großem Erfolg ein Liederabend unter dem Motto „Auf und der Gams nǻch“ veranstaltet. Die zünftigen Jagdlieder, die schmetternden Jagdhornklänge und die originellen verbindenden Worte von DI Josef Mihaljevic wurden vom Publikum begeistert aufgenommen.
Im Jahr 1999 spendete die Dorfgemeinschaft S 30.000,– für die Faaker Orgel. Frau Mag. Gabriele Kramer, Stadtorganistin in Zwettl/ NÖ, die Faak am See als ihr Feriendomizil erwählt hatte, stiftete eine von ihrem Vater erbaute Orgel mit zwei Manualen und acht Registern der St. Georgs-Kirche zu Faak. Während des Ostermontagsgottesdienstes erfolgte die feierliche Segnung der neuen Orgel durch Pfarrer Mag. Stanko Olip. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes besorgten Frau Mag. Gabriele Kramer an der Orgel, ihre drei Töchter (Violine, Cello, Flöte) und unser Chor.
Im Jahre 1999 besuchte unser Chor Schlanders, die Heimatstadt von Georg Kugi. Die Mitwirkung beim Mariensingen in der dortigen Pfarrkirche war für alle ein unvergessliches Erlebnis.